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Mittwoch, 16. Juni 2010

Auszug aus Abenteuer / Paranoia von Newcomer-Autor Joshua Simmons - Frank D. LeMond

Denn echte Männer trinken keine Milch! Das ist meine feste Überzeugung.
Milch kommt aus dem Euter, der Zitze, der Brust, dem Mops, den Möpsen, dem Busen, der Titte, den sekundären Geschlechtsmerkmalen. Ein echter Mann sollte weder daran saugen, noch indirekt die daraus fließende Flüssigkeit zu sich nehmen.
Die daraus resultierenden Fakten der Flüssigkeits- und Nahrungszufuhr lassen ebenfalls darauf schließen, dass Milch absolut unmännlich ist. Nämlich darf man, wenn man keine Milch trinkt, keinen Kakao trinken.
Seinen Kaffee muss man schwarz zu sich nehmen => Sehr Männlich.
Das sind nur zwei Beispiele, es gibt jedoch viele mehr.
Als ich so über Männlichkeit nachdenke, überlege ich mir, was denn die ultimative Männermahlzeit wäre. Fleisch? Steak?
Ich gehe mit dem Teller in der linken und dem Glas in der rechten Hand auf meinen Fernsehsessel zu.
Eine Eingebung hat sich auf eine lange Reise begeben um in diesem Moment in meinem Kopf an zu kommen.

Die ultimative Männermahlzeit:
Erst einmal eine Flasche Wodka. Man nimmt einen kräftigen Schluck und bemerkt, dass er etwas mild schmeckt. Die Flasche wird abgestellt und man nähert sich dem Stier, welches vor einem steht. Es sieht dich wütend an, da du deine Haut vollständig mit Tierblut bemalt hast.
Du stehst nackt, rot und selbstsicher vor dem Stier und streichelst es sanft. Als es dich, wie aus heiterem Himmel, angreifen, mit seinen Hörnern aufspießen will, holst du aus und schlägst dem Tier mit deiner harten, prallen Faust voll in die Fresse. Der Stier geht sofort zu Boden und ist tot.
Du ziehst ihm das Fell mit einem Hieb ab und kleidest dich damit ein. Du leckst dir langsam über die Lippen und beißt anschließend in seinen Bauch. Du reißt das Fleisch von den Knochen. Wenn von dem Stier nur noch das Gerippe übrig ist, trinkst du den Wodka noch auf Ex aus, beschließt das nächste Mal starken Schnaps statt Wodka zu nehmen und außerdem einen Elefanten statt einem Stier, da der Stier viel zu leicht zu Boden ging. Du bemerkst, dass du noch Hunger hast, schnappst dir eine Stierrippe als Waffe und gehst auf Elefantenjagd.

Ich bin fasziniert und will diesen Mann unbedingt kennen lernen. Der prügelt sich mit Stieren und ich fresse lebloses Gebäck. Ich komme mir ungewöhnlich flaumig vor und bin mir selbst ein wenig unangenehm. Als ich fertig gegessen habe, trinke ich das Glas Orangensaft noch auf Ex aus, um eine gewisse Assoziation mit dem Wodka herzustellen.
Ich erhebe mich, wandere langsam in Richtung Abfallkorb um die Krümel auf meinem Teller hinein zu kehren. Ich stelle meinen Teller sorgfältig in meinen Geschirrspüler und mein Glas ebenso, nachdem ich es in meinem Waschbecken ausgespült habe. Ich schrubbe mein Waschbecken sauber und gehe in mein Bad um mir die Hände zu waschen. Meine Hände.  

zum vollständigen Roman "Abenteuer / Paranoia" von Joshua Simmons

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