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Dienstag, 26. Juni 2012

2001: A Space Odyssey

"Der Film fühlt sich nicht dazu verpflichtet seine Langatmigkeit ("Spannungsaufbau") durch eine orignelle Pointe zu rechtfertigen. Er gipfelt in Absurdität und pompöser Symbolik."

Ich finde den Film dumm und langweilig und bevor Du jetzt aufhörst zu lesen: Ich werde meine Kritik natürlich argumentativ erläutern.

Gleich vorweg: Ich bestreite nicht, dass der Film für die damalige Zeit revolutionär und visionär war. Immerhin hat er viele folgende Science-Fiction-Filme hochgradig inspiriert und beeinflusst.

Erstmal ein paar positive Aspekte, die es zweifellos gibt:
- Für die damalige Zeit ist der Film technisch äußerst gelungen.

- Ebenfalls ist die Bildsprache, so wie man es von Kubrick gewohnt ist, sehr gelungen, ästethisch ansprechend und visuell eindrucksvoll.

- Ich finde die Gegenüberstellung von Mensch und Maschine reizvoll dargestellt. Wie zuerst, am Anfang des Films, der Affe lernt, sich eines Knochens zu bedienen. Erst geht er damit auf Beutejagd und vertreibt dann feindliche Artgenossen von einer Wasserquelle.
Dann der Sprung in die "Zukunft": Der unfehlbare Computer "HAL9000", vom Menschen erschaffen, um ihm als "Werkzeug" zu dienen, wie der Knochen einst dem Affen, (ui, das reimt sich) wendet sich gegen die Rasse Mensch und tötet von selbiger gleich vier.
Auch die Unklarheit darüber, ob dieser "Supercomputer" womöglich Gefühle hat, ist sehr interessant.

- Spannungsmittel wie das Atmen der Austronauten im All, oder die absolute Stille in manchen Einstellungen, finde ich ebenfalls reizend.

- Auch finde ich, dass Kubrick das Fehlen von Schwerkraft gut zur Geltung bringt.

So viel zur konstruktiven Kritik. Wie jedoch allgemein bekannt ist, hat jede Medaille eine Kehrseite. Diese möchte ich mit einem Zitat von Kubrick selbst (!) einleiten:

"Das Ende wurde noch kurz vor der Aufnahme umgeworfen. Ursprünglich hatten wir nicht vor, Bowmans Alterungsprozess zu zeigen. Er sollte einfach in diesem Zimmer herumgehen und sich den Monolithen ansehen. Aber das erschien uns nicht befriedigend und interessant genug, deswegen suchten wir nach einer anderen Idee, bis uns schließlich das Ende einfiel, das man im Film sieht."


Für mich persönlich sagt das schon sehr viel aus. Ich denke, es liegt hier, wie auch bei unzähligen anderen Kunstwerken (in den verschiedensten Bereichen), eine klassische Überinterpretation vor.
Womöglich hat sich Kubrick darüber köstlich amüsiert, wie sich tausende Menschen, über den Film und speziell über dessen Ende, den Kopf zerbrechen. Ich würde es Kubrick zutrauen!


Auf mich macht es den Eindruck, als hätte Kubrick großteils rein aus dramaturgischen Motiven gehandelt und somit der Ästethik und Wirkung mehr Stellenwert eingeräumt, als der tatsächlichen Handlung, Spannung und Pointe des Films.

Kubrick macht sich nicht die Mühe, irgendwelche Fragen die er aufwirft auch aufzuklären, wobei dies doch ein essentieller Aspekt eines Films sein sollte.

Fazit: Wäre der Film um eine gute dreiviertel Stunde kürzer und hätte eine zumindest halbwegs originelle Pointe, könnte man ihn durchaus als gelungen bezeichnen und auch ich hätte meine Lebenszeit als sinnvoll investiert empfunden.

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