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Samstag, 19. Juni 2010

Ticken wir im selben Takt? Auszug aus dem Chaos

Abschweifen. Den Blick schwenken lassen. Wo bin ich hier? Auf einer Parkbank. Ich liebe Bänke. Die könnten in einem Wald stehen, es würde mich nicht stören. Wahrscheinlich sind Bänke wirklich die natürlichsten Sitzgelegenheiten. Komfort im ursprünglichen Sinn. Bestimmt sind selbst die Höhlenmenschen schon auf Bänken gesessen. Gerade erst das Feuer entdeckt, kurz darauf, Bänke, danach, die Gitarre. Der Frieden hat nur eine kurze Weile angedauert. Aber später mehr dazu.
Das interessante war, dass ich die Unterbrechung dieses Penners gar nicht als störend empfunden habe. Sein sinnloses Gebrabbel war mir sogar ganz dienlich. Ich will ohnehin nicht mehr mit Robin sprechen. Wir wissen doch beide, dass uns das nirgendwo hinführt. Wird auch nicht mehr passieren. Ich muss gehen.
So sage ich tschüss, wir sehen uns, wünsche ein schönes Leben, wende ihm meinen Rücken zu und gehe mit wackelndem Arsch davon. Er sieht mir nach. Ich weiß es.

Misstrauisch blicke ich zur Seite und beschimpfe den Penner. Wegen diesem Parasiten hat mich meine Freundin verlassen. Ich senke mein Haupt.
Mach dir nichts vor. Es hat doch ohnehin nicht mehr funktioniert. Lass es. Du kannst jetzt frei sein. Ich sehe nach oben, kneife meine Augen zusammen und schütze sie mit meiner Hand vor dem grellen Sonnenlicht. Ein Lächeln erscheint auf meinen Lippen. Langsam aber sicher. Ich bin glücklich.

Natürlich ich war nicht unbedingt angetan von diesem Gedanken, aber es hat schon geil ausgesehen, wie der Typ auf den Stelzen auf die Fresse geflogen ist. Ich habe ihn gewarnt, noch ein Wort und ich bring dich um, habe ich gesagt. Er hat den Mund aufgemacht, es ist, wie üblich, nur Scheiße rausgekommen und so habe ich ihn von seinen Stelzen gekickt. Der wird wohl nicht mehr aufstehen, ich sollte verschwinden. Ich renne schnell.

Mit wässrigen Augen spähe ich gelassen in die Kloschüssel. Ich erkenne den Broccoli von heute Nachmittag. Halbverdautes Fleisch und ehemaliges Weißbrot, welches aufgrund des Rotweins, den ich heute Abend genossen habe, eine rosarote Farbe aufweist. In Kombination sieht das Alles recht interessant aus. Trotzdem spüle ich es hinunter. Ich werde bestimmt nicht meine Kotze fotografieren, nur weil ich meine, eindeutig Tierformen darin erkennen zu können.
Bevor ich das Klo verlasse, versprühe ich noch etwa eine halbe Dose Duftspray und wasche mir die Hände. 

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